KLAVIERMUSIK ist eine Komposition für einen Pianisten und einen Computer, der als "Maschinenmusiker" auf den Instrumentalisten reagiert : der Computer registriert Tonhöhe und Lautstärke des Klaviertons und erzeugt abhängig davon elektronische Klänge. Diese synthetischen Klangstrukturen sind nicht auf einem Tonband gespeichert, sondern werden im Moment der Aufführung erzeugt. Da sie vom Klavierspiel abhängen, verschmelzen Klavier und Maschinenklänge zu einem Instrument. Kein synthetischer Klang entsteht ohne Klavierton. Bestimmte Instrumentaltöne starten oder stoppen Klänge, beeinflussen Geschwindigkeiten, Rhythmen, Tonhöhen oder verändern ganze Strukturen der Maschinenklänge. Durch diese technische Anordnung ist es möglich, dass kleinste Schwankungen der Klavierdynamik große Auswirkungen auf Parameter der synthetischen Klänge haben. Auf diese Weise entsteht stellenweise eine Art Aleatorik in engem Rahmen, die nicht von der bewussten Entscheidung, sondern von motorischen Unregelmäßigkeiten des Interpreten herrührt.

KLAVIERMUSIK ist eine auch satirisch gemeinte Komposition über das Klavier. Die Kombination von Klavier und Computer ermöglichen Ergänzungen und Übertreibungen des Klavierklanges.

Das Klavier als perkussives Instrument, als melodisches Instrument und als Orchesterersatz.


4 Lautsprecherkanäle



 rein analoge Klangquellen


Die Solistin ist Susanne Achilles.



INNEN hat das spektrale Verhalten der Kontrabassflöte zum Gegenstand. Die Nutzung von Elektronik ermöglicht, das Innenleben des Flötenklanges nach außen zu kehren. Spektrum, Tonhöhe und Lautstärke werden während der Aufführung über Mikrofon erfasst, um mit diesem Datenfluss das Erscheinungsbild des Flötenklanges selbst oder von zusätzlichen synthetischen Klängen zu beeinflussen. Modulatoren und Generatoren werden gestartet/gestoppt, verändert durch das Spiel des Instrumentalisten. In einigen Teilen zeigen sich einzelne Tonhöhen stark charakterisiert, indem sie verschiedenen Modulationen unterworfen werden oder verschiedene Funktionen ausüben. So wird eine bestimmte Tonhöhe überhaupt nicht verstärkt, eine andere erscheint lediglich mit künstlichem Nachklang, wiederum eine andere schaltet die Computerprogrammteile weiter usw.. Einzelne spektrale Anteile werden isoliert und räumlich über Lautsprecher verteilt oder Raumbewegungen unterworfen. Bisweilen bewirken sie qualitativ unterschiedliche synthetische Klangebenen. Der Zuhörer sitzt so inmitten eines instrumentalen Abbilds.

Da all diese Vorgänge vom Flötenspiel abhängen, wirkt sich Interpretation in hohem Maße aus. 

Diese virtuelle Situation vermittelt über Lautsprecher bildhafte Vorgänge, die der unmittelbaren Flötenpräsenz überlagert sind. Sie dient der Ausdifferenzierung und Übertreibung bestimmter Eigenschaften des Instrumentes und setzt so im Hörer eine Gesamtschau dieses instrumentalen Phänomens zusammen. Die elektronische Ebene will also keine Gegenwelt sein, sondern die Präsenz dieses mechanischen Instruments übersteigern. Zufällig erscheinende Momente entstehen fast ausschließlich nicht durch Zufallsalgorithmen, sondern durch Irregularitäten des Instrumentalklangs.


6 Lautsprecherkanäle





Die Solistin ist Beate Gabriela Schmitt.